Tiefenpsychologie

 

Hintergrund der Tiefenpsychologie: Das Erleben und Verhalten eines Menschen werden u.a. durch Kindheit, Adoleszenz und soziales Umfeld geprägt. Viele Menschen haben aufgrund ihrer Lebenserfahrung spezielle Verhaltensweisen entwickelt. Diese Verhaltensweisen oder auch Strukturen in der Persönlichkeit funktionieren normalerweise so, dass wir in der Lage sind, unseren Alltag zu organisieren und zu leben. Es können aber im Leben Momente auftreten, oder Punkte erreicht werden, in denen wir mit den Bewältigungs-Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen nicht mehr zurecht kommen.

Arbeitsweise der Tiefenpsychologie: Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie erfasst die Lebensgeschichte eines Menschen und die Dynamik, mit der ein Mensch auf diese reagiert hat. In den Sitzungen werden aus dem Verständnis der eigenen lebensgeschichtlichen Dynamik die Erkenntnisse in das Hier und Jetzt, in den Alltag, übertragen. In intensiver Zusammenarbeit zwischen Therapeut und Patient werden Sensibilität, Handlungsfähigkeit und Selbständigkeit des Patienten entwickelt (strukturierter als die Analyse). In der Regel bemerkt ein Patient den Zeitpunkt, an dem er sich schließlich in der Lage fühlt mit dem erlernten Handwerkszeug sein Schicksal wieder alleine in die Hand zu nehmen.

Gestaltung der Sitzungen: Die Therapie ist auf ein vorher zwischen Patient und Therapeut festgelegtes Behandlungsziel ausgerichtet. Die Stunden finden im Sitzen statt (keine klassische Couch). Der Charakter der Stunde ist interaktiv. Die Stundenanzahl variiert dem Behandlungsziel und der individuellen Situation des Patienten entsprechend zwischen 25 und 80 Stunden (geringerer Stundenansatz als Analyse). Die Zeitdauer liegt zwischen einigen Monaten bis hin zu zwei bis drei Jahren. Die Frequenz kann am Anfang mit zwei Stunden pro Woche höher sein, um eine rasche Stabilisierung und erste Fortschritte zu erzielen. Im weiteren Verlauf kann die Frequenz den Fortschritten und den wachsenden eigenen Möglichkeiten mit Problemsituationen umzugehen auf eine Stunde pro Woche angepasst werden. Schließlich können die Zeiträume zwischen den Stunden weiter ausgedehnt werden, bis im gegenseitigen Einvernehmen zwischen Therapeut und Patient das Ende der Therapie erreicht ist. Bei hohem Zeitdruck kann eine Therapie auch in Blockform über einen Zeitraum von mehreren Monaten durchgeführt werden.

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